Die Sozialdemokraten stecken in einer Krise. Diese Feststellung ist weder neu, noch auf Hessen und Deutschland zu beschränken. In Italien zerstreiten sich der sozialdemokratische und christlich-linksliberale Flügel der Demokratischen Partei, in Ungarn liegen die Sozialisten nach dem Lügen-Eingeständnis von Ministerpräsident Gyurcsány knapp über zwanzig Prozent, in Großbritannien liegt New Labour ebenfalls klar unter dreißig Prozent, in Griechenland, Dänemark und den Niederlanden können sozialistische Linksparteien den Sozialdemokraten das Wasser reichen. Erfolgreiche Sozialdemokraten lassen sich allenfalls in Spanien, Tschechien, Slowakei und Schweden finden. In Spanien verfügt die Sozialdemokratie über einen charismatischen Vorsitzenden, in Tschechien profitiert man von eine vor sich hinregierende konservativ-christdemokratisch-grüne Regierung, die eher mit Parteiinterna beschäftigt ist, als damit das Land zu regieren, und die Slowakei verfügt über eine populistische „sozialdemokratische“ Partei, die wohl eher zur PDS/LINKE passt, als zur SPD und auch nicht vor einer Koalition mit Nationalisten und ausländerfeindlichen Rechtsextremen zurückschreckt. Naja und Schweden? Die letzte Wahl bei dem das Bündnis aus Liberalen, gemäßigten Konservativen und Christdemokraten die Wahl gewann, war eher ein Betriebsunfall – Schweden ist für die europäische Sozialdemokratie, das was Bremen für die deutsche Sozialdemokratie bedeutet.
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